Einleitung
Sein Name ist vielen ein Begriff – nicht nur Juristen, sondern auch Fernsehzuschauern. Matthias Klagge hat in Deutschland eine außergewöhnliche Karriere aufgebaut: als Rechtsanwalt, Datenschutzexperte, Compliance-Berater, Dozent und ehemaliger TV-Anwalt. Diese Kombination aus juristischer Präzision und öffentlicher Präsenz macht ihn zu einer der interessantesten Persönlichkeiten an der Schnittstelle von Recht, Medien und Wirtschaft.
Anfänge
Geboren am 14. Dezember 1970 in Eutin, stammt Matthias Klagge aus dem Norden Deutschlands. Schon früh interessierte er sich für gesellschaftliche Zusammenhänge und Gerechtigkeit – ein Weg, der ihn schließlich zum Studium der Rechtswissenschaften führte. Seine Ausbildung absolvierte er an mehreren renommierten Universitäten: in Kiel, Freiburg im Breisgau, Hamburg und im italienischen Pisa. Diese internationale und interdisziplinäre Ausbildung prägte seinen juristischen Blick und öffnete ihm den Zugang zu unterschiedlichen Denkweisen im europäischen Recht.
Ausbildung
Nach dem Studium folgte der klassische juristische Werdegang in Deutschland: das Referendariat und das Zweite Staatsexamen, das er im Jahr 2000 ablegte. Schon in dieser Zeit zeigte sich sein Interesse für wirtschaftsnahe Rechtsgebiete und komplexe Strafrechtsfragen. In seinen frühen Jahren sammelte Klagge Erfahrung als Staatsanwalt in Hamburg – eine Position, die ihm tiefe Einblicke in die Funktionsweise der Justiz und die gesellschaftliche Verantwortung des Rechtsstaates gab.
Berufseinstieg
Der Wechsel in die anwaltliche Praxis war für Matthias Klagge der nächste logische Schritt. Hier konnte er seine Erfahrungen aus dem Strafrecht in die Unternehmensberatung einbringen und sich zunehmend auf präventive Rechtsarbeit konzentrieren – insbesondere auf die Bereiche Arbeitsrecht, Wirtschaftsrecht und Compliance. Seine Laufbahn zeigt, wie eng juristische Expertise und organisatorisches Denken miteinander verbunden sind. Statt nur zu reagieren, setzt Klagge auf Strukturen, die Risiken früh erkennen und vermeiden.
Schwerpunkt Recht und Compliance
Compliance, also das Einhalten rechtlicher und ethischer Standards innerhalb von Unternehmen, gehört zu Klagges wichtigsten Arbeitsfeldern. In einer Zeit, in der Regularien immer komplexer werden, hilft er Firmen, funktionierende Systeme aufzubauen – von internen Meldewegen bis zu klaren Verhaltenskodizes. Der Fokus liegt nicht nur auf juristischer Korrektheit, sondern auf praktischer Umsetzbarkeit. Denn Regeln nützen wenig, wenn sie im Alltag nicht gelebt werden.
Seine Arbeit ist dabei keineswegs theoretisch. Sie reicht von der Beratung mittelständischer Unternehmen bis zur Implementierung umfassender Compliance-Management-Systeme. Dabei geht es stets um eine klare Botschaft: Rechtssicherheit beginnt mit Bewusstsein – und endet mit gelebter Verantwortung.
Datenschutz als zentrales Thema
Mit der Einführung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) wurde Datenschutz zu einem der wichtigsten Themen moderner Unternehmensführung. Matthias Klagge zählt zu den Fachleuten, die diese Herausforderung früh erkannt haben. Er arbeitet heute sowohl als Rechtsanwalt bei TIGGES Rechtsanwälte in Düsseldorf als auch als betrieblicher Datenschutzbeauftragter bei der TIGGES DCO GmbH.
In dieser Doppelfunktion verbindet er juristische Präzision mit praxisnaher Umsetzung. Seine Aufgabe ist es, Unternehmen so aufzustellen, dass sie gesetzlichen Vorgaben gerecht werden – und gleichzeitig wirtschaftlich effizient bleiben. Datenschutz bedeutet für ihn nicht Bürokratie, sondern Vertrauen. Ein Unternehmen, das mit sensiblen Daten transparent und sicher umgeht, schafft Glaubwürdigkeit bei Kunden und Mitarbeitenden.
Prävention statt Reaktion
In der heutigen Wirtschaftswelt kann ein einziger Verstoß gegen Datenschutz oder Compliance-Regeln gravierende Folgen haben – finanziell, rechtlich und reputativ. Deshalb betont Klagge die Bedeutung von Prävention. Schulungen, interne Richtlinien, Datenschutz-Folgenabschätzungen und dokumentierte Prozesse gehören zu seinen Werkzeugen. Diese Maßnahmen wirken vielleicht unspektakulär, sind aber entscheidend, um langfristig Stabilität zu schaffen.
Lehrtätigkeit und Wissenstransfer
Neben seiner anwaltlichen Tätigkeit ist Matthias Klagge als Dozent tätig. Er unterrichtet an der Düsseldorfer Akademie für Marketing-Kommunikation und an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Köln. Dort vermittelt er Studierenden und Fachkräften, wie juristische Theorie in die Praxis übersetzt wird – sei es im Marketingrecht, Datenschutz oder im Bereich der Unternehmensethik.
Seine Lehrphilosophie folgt einem einfachen Prinzip: Recht muss verständlich bleiben. Viele juristische Probleme entstehen nicht durch böse Absicht, sondern durch Unwissenheit oder Missverständnisse. Genau hier setzt er an – mit Sprache, die Klarheit schafft, und Beispielen aus der Praxis, die greifbar bleiben.
Vom Gerichtssaal ins Fernsehen
Bekannt wurde Matthias Klagge in den 2000er-Jahren durch seine Auftritte in deutschen Gerichtsshows wie „Das Familiengericht“ und „Das Jugendgericht“. Diese Formate, die zwischen 2002 und 2007 ausgestrahlt wurden, prägten eine ganze Fernsehepoche. Sie präsentierten juristische Konflikte in einer Form, die für das breite Publikum verständlich war. Millionen Zuschauer lernten dabei Grundbegriffe des Zivil- und Strafrechts kennen – auch wenn die Fälle inszeniert waren.
Klagge spielte darin die Rolle des Anwalts – sachlich, ruhig und mit juristischem Tiefgang. Sein Auftreten unterschied sich von vielen Kollegen in der Fernsehlandschaft: weniger Show, mehr Substanz. Für viele Zuschauer war er das Gesicht eines modernen, nachvollziehbaren Rechtsverständnisses.
Das Medienphänomen Gerichtsshow
Die Gerichtsshows der frühen 2000er waren ein gesellschaftliches Phänomen. Sie boten juristische Szenen aus dem Alltag – Familienkonflikte, Nachbarschaftsstreitigkeiten oder Jugenddelikte – und machten daraus fesselnde Geschichten. Kritiker sprachen von Unterhaltung, Befürworter von Aufklärung. Für Klagge war diese Zeit vor allem eine Erfahrung darin, wie Recht wahrgenommen wird, wenn es in den öffentlichen Raum tritt.
Er verstand, dass juristische Kommunikation mehr ist als Paragrafen – sie ist auch Vermittlung. Das Wissen, komplizierte Sachverhalte so zu erklären, dass sie verstanden werden, wurde später zu einem Markenzeichen seiner beruflichen Arbeit.
Verbindung von Medien und Recht
Die öffentliche Bekanntheit durch das Fernsehen nutzte Klagge nie zur Selbstinszenierung. Stattdessen blieb er seiner Linie treu: Sachlichkeit, Klarheit, Verantwortung. Er kehrte nach den Fernsehjahren in die Kanzleiarbeit zurück, ohne das Verständnis für Öffentlichkeit zu verlieren. Diese Kombination ist selten – und sie macht seine heutige Beratungsarbeit umso wertvoller. Denn Kommunikation ist im juristischen Alltag ebenso wichtig wie Gesetzeskenntnis.
Arbeiten mit Verantwortung
Matthias Klagges Kanzleiprofil zeichnet ein Bild des reflektierten Praktikers. In seiner Arbeit für Unternehmen geht es nicht nur um Paragraphen, sondern um Kultur. Compliance bedeutet in diesem Sinne, Regeln zu schaffen, die akzeptiert werden – weil sie sinnvoll sind. Seine Beratung zielt auf Nachhaltigkeit: auf Systeme, die auch dann funktionieren, wenn der Berater nicht mehr vor Ort ist.
Ein Schwerpunkt liegt auf strafrechtlichem Risikomanagement. Das Ziel: klare Prozesse, die verhindern, dass Verstöße überhaupt entstehen. Diese Herangehensweise unterscheidet sich deutlich von rein reaktiver Strafverteidigung. Sie verlangt strategisches Denken, Empathie und Erfahrung.
Hinweisgeberschutz und moderne Unternehmensführung
Ein weiteres aktuelles Thema in seiner Arbeit ist der Hinweisgeberschutz. Mit der EU-Richtlinie zur Einrichtung interner Meldestellen müssen Unternehmen heute Strukturen schaffen, in denen Mitarbeitende Missstände sicher und vertraulich melden können. Klagge berät hier bei der praktischen Umsetzung – von internen Richtlinien über Kommunikationswege bis hin zu Dokumentationspflichten.
Das Ziel ist nicht Kontrolle, sondern Vertrauen. Nur wenn Mitarbeitende wissen, dass ihre Hinweise ernst genommen und geschützt werden, kann Compliance im Unternehmen tatsächlich funktionieren. Diese Perspektive zeigt, dass juristische Beratung längst mehr ist als Gesetzesanwendung – sie ist Organisationsentwicklung.
Medienerfahrung als Stärke
Die Fähigkeit, komplexe Themen verständlich zu erklären, zieht sich wie ein roter Faden durch Klagges Laufbahn. Seine Fernsehjahre waren in diesem Sinne kein Bruch, sondern eine Schule der Kommunikation. Ob in Schulungen, Mandantengesprächen oder Vorträgen – er spricht so, dass Inhalte ankommen, ohne juristische Tiefe zu verlieren. Das ist selten, aber entscheidend für erfolgreiche Beratung.
Aktuelle Rolle
Heute arbeitet Matthias Klagge mit Sitz in Düsseldorf als Rechtsanwalt, Datenschutzbeauftragter und Compliance-Berater. Seine Mandanten stammen aus verschiedensten Branchen – vom Mittelstand bis zu internationalen Unternehmen. Neben der juristischen Arbeit bleibt er der Lehre und Weiterbildung verbunden. Auch öffentliche Auftritte, Fachvorträge und Workshops gehören zu seinem Profil.
Was bleibt, ist ein klares Bild: Klagge steht für juristische Sorgfalt, menschliche Kommunikation und das Ziel, Recht im Alltag begreifbar zu machen.
Ein moderner Jurist mit vielen Facetten
In einer Welt, in der Recht und Öffentlichkeit oft auseinanderdriften, hat Matthias Klagge eine Brücke geschlagen. Vom Staatsanwalt über den TV-Anwalt bis zum Datenschutz- und Compliance-Experten zeigt seine Laufbahn, dass juristische Arbeit nicht im Elfenbeinturm stattfinden muss. Sie kann transparent, verständlich und nah an den Menschen sein – ohne an Tiefe zu verlieren.
Er verkörpert damit eine neue Generation von Juristen: fachlich fundiert, kommunikativ stark und gesellschaftlich bewusst. Sein Werdegang ist ein Beispiel dafür, wie sich klassische Juristerei mit moderner Unternehmensrealität verbinden lässt – und wie Vertrauen zum wichtigsten Rechtsprinzip der Gegenwart werden kann.
Fazit
Matthias Klagge ist kein typischer Jurist und kein klassischer TV-Star – sondern jemand, der beides intelligent miteinander verbunden hat. Sein Name steht heute für Verantwortungsbewusstsein, juristische Klarheit und menschliche Bodenhaftung. Wer seine Karriere betrachtet, sieht nicht nur einen erfolgreichen Anwalt, sondern einen Vermittler zwischen Recht, Wirtschaft und Gesellschaft. Und genau darin liegt seine bleibende Bedeutung: Er zeigt, dass Juristen nicht nur Gesetze anwenden, sondern Vertrauen schaffen können – Tag für Tag, Fall für Fall, Mensch für Mensch.
